Todesfälle 2023

CN: Tödliche Polizeigewalt, Suizid, Patriarchale Gewalt

Mindestens 43 Menschen haben im Jahr 2023 in Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz in Deutschland ihr Leben verloren. Hinter jedem der Fälle steht ein Menschenleben, welches im Zusammentreffen mit der Polizei ein Ende fand. Die Fälle unterscheiden sich teils stark, oft weisen sie gemeinsame Muster auf. Immer stellt sich die Frage:

Wäre der Mensch auch gestorben, wenn die Polizei nicht gekommen wäre?

Untenstehend findest du eine Liste der auffindbaren Todesfälle bei Polizeieinsätzen aus dem Jahr 2023. Durch Anklicken eines Todesfalls kannst du weiterführende Informationen und die Quellen einsehen.

Mindestens 43 Todesfälle bei Polizeieinsätzen in mindestens 12 Bundesländern – diese Zahl ergibt sich aus zusammengetragenen Medienberichten, Recherchen von polizeikritischen Initiativen, Behördenanfragen und Polizeipressemitteilungen. Jeder einzelne dieser Fälle erfordert unsere Beachtung, jedes einzelne beendete Leben braucht Aufklärung.

Auf mehrere Fälle konnten wir nur durch tiefere Recherche oder Behördenanfragen stoßen – eine Information der Öffentlichkeit durch die Polizei selbst, fand in diesen Fällen nicht statt.

Dieses verschleiernde Vorgehen fällt bereits in der Recherche zum Vorjahr auf. Wegen der in unterschiedlichem Maße umgesetzten Informationsfreiheitsgesetze der Länder gibt es zudem Grund zur Annahme, dass es weitere Todesfälle geben könnte, die die Polizei bis heute nicht offenlegt. Und auch wenn über ein Geschehen informiert wird, hat sich immer wieder gezeigt, dass den Aussagen in polizeilichen Presseportalen häufig aufgrund von Auslassungen, Lücken und Falschdarstellungen nicht zu vertrauen ist.

Vorsichtige Aussagen in den Presseportalen der Polizei. Typische, schwammige Aussagen zum Ablauf der Geschehnisse. Aus “Neutralitätsgründen” ermittelnde Nachbarstädte, die die Ermittlungen schnell einstellen. Versprechen der Nachberichterstattung, die nie eingelöst werden. Rechtfertigungen der Unschuld und Abwehrreaktionen, wenn es um die eigene Verantwortung in der Situation geht. Das ist Teil der existenzbegründenden Logik der Polizei, die bei diesen Fällen immer wieder sichtbar wird.

Überraschend sind diese Beobachtungen für Polizeikritiker*innen oder Abolitionist*innen nicht. Gewaltausübung gehört strukturell zur Aufgabe, die die Polizei in diesem Staat hat. Polizeiarbeit zielt in ihrer Logik darauf ab, gegen alles vorzugehen, was gegen eine vermeintliche rechtlich legitimierte “Norm” verstößt. Bestimmte Gruppen, die dieser “Norm” nicht entsprechen, sollen auf diese Weise unter Kontrolle gebracht werden. Uns überrascht deshalb auch nicht, dass sich unter den Todesfällen häufig Personen finden, die eine tatsächliche psychische Erkrankung hatten – oder dass die Polizei ihren Gewaltzugriff mit der Formulierung rechtfertigt, dass eine Person sich in einer “psychischen Ausnahmesituation” befände oder “randaliert” habe. Durch diese Beschreibungen werden Personen bewusst als abweichend und bedrohlich markiert, was einen Zugriff rechtfertigen soll. Dass die Polizei in solchen Fällen lediglich den Weg der “Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung” durch Gewaltanwendung kennt, führt immer wieder zum Tod von Menschen, die niemanden bedroht haben. Genau deshalb reicht es auch nicht, Sensibiliserungsschulungen durchzuführen, um das Problem zu lösen. Eine Lösung muss mit einem Aufbau von sozialen Alternativen und dem grundlegenden Infragestellen des Systems Polizei einhergehen.

Deutschlandkarte, auf welcher 43 Todesfälle bei Polizeieinsätzen im Jahr 2023 verzeichnet sind.

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1. Januar, Berlin: Name unbekannt

Ein 68-jähriger Mann ist am 01.01.2023 in Polizeigewahrsam in Tempelhof-Schöneberg gestorben. Er wurde laut Polizei gegen 14 Uhr wegen “andauerndem Hausfriedensbruch” in Anschlussgewahrsam genommen. Die bislang einzige Pressemitteilung der Polizei beschreibt, dass der Mann bei einem Kontrollgang gegen 20 Uhr von einer Polizeibeamtin “regungslos auf seiner Liege im Verwahrraum” aufgefunden wurde. Zur Einleitung der Reanimationsmaßnahmen finden sich widersprüchliche Berichterstattungen. Der Mann ist vor Ort verstorben. Die Polizei schreibt zur Todesursache von zugrundeliegenden gesundheitlichen Umständen. Auf Anfrage der Tageszeitung “nd” erklärt die Generalstaatsanwaltschaft Berlin, dass die Obduktion zur Feststellung der genauen Todesursache im Institut für Rechtsmedizin der Charité durchgeführt wurde. Der Mann soll eine Lungenentzündung in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gehabt haben. Diese soll neben einer Herzerkrankung die Todesursache gewesen sein. Eine toxikologisch-chemische Untersuchung wurde veranlasst. Die weiteren Ermittlungen übernimmt die zu Tempelhof zugehörige Kriminalpolizei der Direktion Süd. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gibt es keine öffentlichen Informationen zum Stand der Ermittlungen.

Quellen:

https://berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2023/pressemitteilung.1279994.php

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1169980.polizeiliche-ermittlungen-zwei-tote-in-polizeigewahrsam.html

2. Januar, Sachsen-Anhalt, Straßfurt: Matthias P.

Am 2. Januar wurde ein Rettungswagen zum 46-jährigen Gastwirt Matthias P. gerufen, da Nachbarn offenbar um seinen gesundheitlichen Zustand besorgt waren. Weil er nicht die Tür öffnete, wurde die Polizei hinzu gerufen, welche die Tür aufbrach. Der Mann lebte zu dem Zeitpunkt noch. Über den weiteren Ablauf ist nichts bekannt. Matthias starb dann im Zusammenhang mit dem Polizeieinsatz. Die Magdeburger Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen gegen vier Beamte ein und machte hierzu keine näheren Angaben. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sind uns weder eine Pressemitteilung der Polizei noch weitere Nachberichterstattung zum Fall oder Ermittlungsstand bekannt.

Quellen:

https://volksstimme.de/blaulicht/stassfurt/todesfall-staatsanwaltschaft-ermittelt-mann-stirbt-in-stassfurt-waehrend-eines-polizeieinsatzes-3518056

https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/stassfurt-ermittlungen-gegen-beamte-wirt-stirbt-bei-polizeieinsatz-82446662.bild.html

3. Januar, Niedersachsen, Braunschweig: Mamadou B.

Am 03. Januar 2023 starb der 38-jährige Mamadou B. in Polizeigewahrsam. Am 01. Januar wurde die Polizei zu einem Lokal in der Braunschweiger Innenstadt gerufen, weil dort Pfefferspray versprüht worden war. Mamadou B., der selbst Pfefferspray in den Augen hatte und laut Polizei “augenscheinlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln” stand, wurde im Anschluss festgenommen. Die Staatsanwaltschaft äußerte später, dies sei vorbeugend geschehen, da Mamadou B. sehr aufgebracht gewesen sei. Spätere Berichterstattung zeigt auch, dass er das Pfefferspray nicht selbst versprüht hatte. Auf der Wache sei es laut Polizei dann zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit Mamadou B. gekommen. Als er zum Zweck einer Blutabnahme erneut in seiner Zelle aufgesucht wurde, sei er hier bewusstlos aufgefunden worden. Es seien Reanimationsversuche eingeleitet worden. Mamadou B. starb in der Nacht zum 03. Januar. Welcher Ereignisverlauf zu Mamadou B.s Tod führte, ist nicht bekannt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-01-03-johnson-10-52857169547137/

https://braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article237274935/Mann-verliert-im-Polizeigewahrsam-Bewusstsein.html

https://www.t-online.de/region/hannover/id_100111364/braunschweig-mann-stirbt-nach-polizeieinsatz-video-aufgetaucht.html

https://taz.de/Tod-im-Polizeigewahrsam/!5933222/

11. Januar, NRW, Essen: Name unbekannt

Am Morgen des 11. Januar wollte die Polizei im Stadtteil Altenessen-Süd einen Haftbefehl ungeklärter Art vollstrecken. Nachdem die Tür des Gesuchten nicht geöffnet wurde, stürzte dieser, mutmaßlich um sich der Festnahme zu entziehen, von seinem Balkon. Er verstarb im Krankenhaus. Eine weitere Person öffnete laut Polizei erst nach dem Sturz die Wohnungstür.

Quellen:

https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/sprung-von-balkon-mann-stirbt-wohl-bei-flucht-vor-polizei-100.html

https://essen.polizei.nrw/presse/polizeibeamte-wollen-haftbefehl-vollstrecken-30-jaehriger-fluechtet-und-verstirbt-nach-sturz-aus-dem-4-stock)

12. Januar, Baden-Würtemberg, Mosbach: Robert B.

Am 12. Januar befand sich der 46-jährige Robert B. aus Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg laut Polizei in einem wahrnehmbaren psychischen Ausnahmezustand. Er war nach Aussage durch die Polizei in psychiatrischer Behandlung. Gegen 13 Uhr riefen Zeug*innen die Polizei, weil Robert B. sich “auffällig” der Wohnung seiner Ex-Partnerin genähert haben soll. Laut Polizei habe der 46-Jährige diese bei ihrem Eintreffen mit einem Messer angegriffen. Die Beamt*innen setzten Pfefferspray ein, welches laut Polizei nicht wie erhofft gewirkt habe. Daraufhin erschoss die Polizei Robert B. Wie lang der Zeitraum zwischen dem Pfefferspray-Einsatz und den zwei Schüssen war, also wie lang die Polizei die Wirkung abgewartet hat, ist nicht bekannt. Laut Ermittlungen durch das LKA habe die Polizei aus “Notwehr” gehandelt, die Polizisten sind freigesprochen worden.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296500

https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-2023-1

https://stuttgarter-zeitung.de/inhalt.mosbach-toter-nach-schusswechsel-mit-der-polizei.c2f6cd9a-5cff-417c-8055-eb675983b189.html

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/ermittlungen-gegen-zwei-polizisten-nach-toedlichen-schuessen-eingestellt-100.html

14. Februar, Hamburg: Dagmar R.

Die 49-jährige Dagmar R. wurde am 5. Februar von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die Frau befand sich laut Polizei sichtbar in einem psychischen Ausnahmezustand. Sie wurde unweit ihrer Wohnung in Hamburg-Neuallermöhe von der Polizei aufgegriffen und auf die Polizeiwache mitgenommen. Dagmar R. sollte dort vermutlich aufgrund ihres psychischen Zustands amtsärztlich untersucht werden. Vor Ort stürzte sie gegen 22:30 Uhr laut erster Polizeiaussage ohne Fremdeinwirkung mit dem Kopf auf den Boden und wehrte sich gegen Eingreifen bzw. Hilfe durch die Polizei. In einer Antwort auf einer Hamburger Bürgerschafts-Abgeordneten an den Senat wurde jedoch konkretisiert, dass sich Dagmar R. selbst verletzt habe und daraufhin bei deutlicher Gegenwehr an den Händen gefesselt wurde. Sie wurde bewusstlos, laut Pressemitteilung der Polizei geschah dies plötzlich und eine Reanimation sei eingeleitet worden. Später kam heraus, dass ein Beamter auf ihrem Nacken und Rücken gekniet haben soll und dass sie blau anlief, worauhin die Reanimation eingeleitet worden sei. In der Antwort auf die Bürgerschaftsanfrage schrieb die Polizei, dass gesundheitliche Probleme festgestellt worden waren und dass sie daraufhin losgelassen wurde. Dagmar R. konnte anschließend nicht mehr geholfen werden. Die Rettungskräfte setzten die Reanimation fort und lieferten die Hamburgerin ins Krankenhaus ein. Ein Arzt berichtete von Hinweisen auf Fremdeinwirkung. Dort lag sie tagelang im Koma und am 14. Februar verstarb Dagmar R. ohne zwischenzeitlich zu Bewusstsein gekommen zu sein. Es gibt keine Hinweise über den Stand der Ermittlungen.

Quellen:

https://taz.de/Tod-nach-Polizeigewahrsam-in-Hamburg/!5925002/

https://buergerschaft-hh.de/parldok/dokument/82908/tod_einer_frau_nach_einem_poli zeieinsatz.pdf

https://ndr.de/nachrichten/hamburg/49-Jaehrige-wird-in-Polizeigewahrsam-bewusstlos-und-stirbt-in-Klinik,gewahrsam128.html

https://bild.de/bild-plus/regional/hamburg/hamburg-aktuell/ermittlungen-gegen-bergedorfer-beamte-bruder-des-mutmasslichen-opfers-klagt-an-d-82896368.bild.html

7. März, Brandenburg, Senftenberg: Markus M.

Markus M. aus Senftenberg in Brandenburg wurde von der Polizei mit einem Maschinengewehr erschossen. Er soll in seiner Wohnung mit einem Werkzeug herumgeschlagen haben, woraufhin von Nachbar*innen die Polizei gerufen wurde, scheinbar wegen Ruhestörung. Der 34-Jährige soll der Polizei nicht die Tür geöffnet haben. Wegen weiteren Lärms und der Vermutung, er befinde sich in einem psychischen Ausnahmezustand, wurden weitere Polizeibeamt*innen hinzu gerufen. Markus M. habe sich im weiteren Verlauf bei geöffneter Tür mit einem “axtähnlichen Gegenstand” auf die Beamt*innen zubewegt. Laut dem Anwalt der Angehörigen, die für Aufklärung kämpfen, wurden insgesamt elf Schüsse abgegeben. Sechs davon entstammten einer Maschinenpistole, drei Schüsse töteten Markus M. Der Einsatz milderer Mittel wie eines Tasers oder von Reizgas sei nicht versucht worden, der Schusswaffengebrauch wurde nicht angekündigt. Laut Polizei seien erfolglose Reanimationsversuche eingeleitet worden. Als der Notarzt eintraf, war Markus M. bereits tot. Der weitere Fort- oder Ausgang des eingeleiteten Ermittlungsverfahrens wurde nicht öffentlich berichtet.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296619

https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-2023-2

https://faz.net/agenturmeldungen/dpa/mann-durch-polizeischuesse-getoetet-obduktionsergebnis-da-18738502.html

https://polizei.brandenburg.de/pressemeldung/mann-nach-schussabgabe-toedlich-verletzt/3786794

https://www.bz-berlin.de/brandenburg/polizist-erschiesst-axt-angreifer

https://www.rbb24.de/studiocottbus/panorama/2023/09/toedliche-schuesse-senftenberg-angriff-polizei-halbes-jahr-ermittlungen.html

17. März, Mecklenburg-Vorpommern, Jarmen: Name unbekannt

Ein 32-jähriger, dessen Name nicht bekannt ist, wurde in Jarmen von einem Polizisten erschossen. Drei Polizist*innen waren wegen eines, so die Polizei, psychischen Ausnahmezustands zur Wohnung des Getöteten gefahren. Ihnen lag zudem ein Haftbefehl gegen den Mann vor, den sie im gleichen Zug vollstrecken wollten. Die Mutter des Getöteten öffnete die Wohnung und die Situation verlief zunächst ruhig. Aus einem unbekannten Grund habe der Mann ein Schwert zur Hand genommen und verletzte damit einen der Polizisten am Arm. Dieser schoss auf den 32-Jährigen, “um den 32-jährigen deutschen Tatverdächtigen angriffsunfähig zu machen”. Der Mann starb noch in der Wohnung.

Quellen:

https://ostsee-zeitung.de/mecklenburg-vorpommern/tod-nach-messerangriff-in-jarmen-staatsanwaltschaft-hat-sich-bislang-nicht-geaeussert-B6VBZ6WW7NG73F52BV43BI372U.html

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Toedliche-Schuesse-in-Jarmen-Ermittlungen-nahezu-abgeschlossen,polizei6774.html

6. April, Thüringen, Landkreis Greiz: Name unbekannt

Am 06. April ist ein 34-jähriger Mann bei einem Polizeieinsatz im Landkreis Greiz scheinbar zunächst kollabiert und im weiteren Verlauf gestorben. Der Grund für den Einsatz und wann genau dieser stattfand ist unklar. Die Polizei Thüringen gibt ebenso keine Informationen dazu, ob der Mann während des Einsatzes Widerstand geleistet hat. Aus “Neutralitätsgründen” soll eine andere Polizeibehörde die Sachbearbeitung des Falles übernommen haben. Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei Jena sahen diese keinen “Anfangsverdacht” für eine Straftat der Polizist*innen. Für das Feststellen der Todesursache wurde eine Obduktion angeordnet. Über den aktuellen Stand der Ermittlungen ist nichts bekannt.

Quellen:

https://mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-thueringen/gera/mann-gestorben-polizeieinsatz-greiz-100.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/notfaelle-gera-mann-kollabiert-und-stirbt-bei-polizeieinsatz-in-gera-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230406-99-236305

12. April, Brandenburg, Niederlehme: Vitali Novacov

Am 12. April starb Vitali Novacov in einem Berliner Krankenhaus, in das er nach einem ungeklärt abgelaufenen Polizeieinsatz eingeliefert werden musste. Die Polizei wurde gerufen, weil der 45-jährige Vitali sich angeblich in seiner Nachbarschaft auffällig verhalten habe. Der Ablauf des Einsatzes ist stark umstritten, es wurde widersprüchlich berichtet und im Nachgang wurden immer mehr Einzelheiten durch Staatsanwaltschaft, Obduktion oder Akteneinsichten aufgedeckt, die viele Fragen offen lassen. In der ursprünglichen Polizeimeldung wird nicht von der Todesfolge gesprochen. Mittlerweile wird, auf Drängen der Angehörigen, gegen 2 Polizisten und 2 Anwohnende, die bei der Festnahme und Fixierung geholfen haben, wegen Totschlag ermittelt. Der Anwalt der Familie kritisierte die fahrlässigen Ermittlungen wiederholt. Vitali wurde wahrscheinlich auf dem Boden gefesselt, Pfefferspray kam zum Einsatz und sein Gesicht wurde in die Erde gedrückt, sodass er möglicherweise daran erstickt ist. Die taz recherchierte ausführlich zum Tathergang, dabei kam unter anderem heraus, dass Vitali noch während der Reanimation in Handschellen lag, was die Wiederbelebung erheblich beeinträchtigen würde. Vitali hatte außerdem Erde in Mund, Nase und Gesicht. Beamte des Klinikums waren wohl entsetzt über seinen Zustand und vermuteten eine Erstickung durch die Erde, worauf auch Gehirnscans hindeuteten. Eine erste staatsanwaltschaftlich angeordnete Obduktion berichtet wohl davon, dass sein Tod scheinbar ohne Außeneinwirkung erfolgte. Vitali arbeitete in Brandenburg und besaß keinen deutschen Pass. Inwieweit spielte auch Rassismus, bei der Zuschreibungen des “Randalierens” und der Mithilfe von zwei anwohnenden Männern beim Einsatz, eine Rolle? Der Umgang von Polizei, Staatsanwaltschaft und Politik mit Vitali Novacovs Tod zeugt von der typischen Abwehrhaltung, die zuallererst die Handlungen der Polizei in Schutz nimmt. Die Versuche, das tatsächliche Geschehen herauszufinden stoßen immer wieder auf Widerstände und werden politisch nur wenig akzeptiert. So wurden die angeblichen Reanimationsversuche von CDU-Vertretern im Brandenburger Innenausschuss im April als “hochlöblich” bezeichnet.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-04-12-vitali_n—13-647779125470445/

https://taz.de/taz-Recherche-zu-Tod-nach-Polizeieinsatz/!5980859/

https://www.maz-online.de/lokales/dahme-spreewald/koenigs-wusterhausen/lds-vorwuerfe-gegen-polizei-brandenburg-mann-nach-einsatz-in-niederlehme-gestorben-4WSKLJUZHRBXTGYRLS2MR4UW7Q.html

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1172696.polizeigewalt-vitali-von-polizisten-erstickt.html

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/10/brandenbur-koenigs-wusterhausen-polizeibeamte-ermittlungen-tod-einsatz.html

25. April, Berlin: Name unbekannt/Matti

Am 25. April ist in Berlin ein 41-jähriger Mann in Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz gestorben. Der Mann hatte am Nachmittag des Vortags mit einem Komplizen versucht ein Antiquitätengeschäft auszurauben, wobei es zu einer Geiselnahme des Ladenbesitzers und einer Angestellten gekommen ist. Die Angestellte kam nach kurzer Zeit mit leichten Verletzungen frei, der Komplize stellte sich der Polizei bald nach deren Eintreffen. Im Zuge der Geiselnahme des Ladenbesitzers umstellte das Spezialeinsatzkommando (SEK) das Geschäft. Um 2:30 Uhr Nachts, nach vielen Stunden, beendete das SEK die Geiselnahme des unverletzten Ladenbesitzersmit dem Stürmen des Geschäfts. Der 41-jährige Mann, laut Mittäter „Matti“ genannt, wurde nach Auskunft der Berliner Staatsanwaltschaft mit einer Kopfverletzung aufgefunden. Der Mann hatte zuvor mehrfach angedroht, sich selbst zu töten und verstarb beim Transport ins Krankenhaus. Im Obduktionsbericht wurde ein aufgesetzter Kopfschuss festgestellt.

Quellen:

https://rbb24.de/panorama/beitrag/2023/04/polizei-einsatz-berlin-schoeneberg-ueberfall-laden.html

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/04/berlin-schoeneberg-geiselnahme-raub-ueberfall-staatsanwaltschaft-suizid.html

https://bz-berlin.de/polizei/menschen-vor-gericht/geiselnehmer-hielt-sich-fuer-robin-hood

2. Mai, Bayern, München: Name unbekannt

Ein 45-Jähriger wurde am 01. Mai um kurz vor Mitternacht in München-Untergiesing von der Polizei kontrolliert und angeblich wegen eines Haftbefehls bezüglich Diebstahls in Gewahrsam genommen. Der Mann soll wohnungslos gewesen sein. Auf der Polizeiwache sei er in eine Zelle gebracht worden und soll geäußert haben, dass es ihm nicht gut ginge. Im weiteren Verlauf sei der Münchener “plötzlich kollabiert”. Es sei versucht worden, den Mann zu reanimieren, doch er verstarb am Morgen des 2. Mai im Krankenhaus. Die Polizei äußert, sie habe Ermittlungen aufgenommen. Über den aktuellen Stand sind keine öffentlichen Informationen zu finden.

Quellen:

https://t-online.de/region/muenchen/id_100169830/obdachloser-bricht-bei-der-polizei-muenchen-zusammen-und-stirbt.html

https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/048393/index.html (Teil 730)

https://www.polizei.bayern.de/aktuelles/pressemitteilungen/048257/index.html teil 711

14. Mai, Niedersachsen, Bremervörde/Stade: Name unbekannt

Zwei Frauen waren am 30. April in Bremervörde unterwegs und laut Polizei “stark alkoholisiert”. Nachdem Passant*innen die Polizei riefen, scheinbar weil die beiden Frauen auf der Straße liefen, nahm diese die beiden in Gewahrsam. Laut Polizeiangaben wehrten sich die beiden Frauen gegen die Festnahme. Auf der Polizeiwache wurden ärztliche Tests gemacht. Nach Polizeiangaben habe eine der beiden Frauen noch währenddessen so schlimme “gesundheitliche Probleme” erlitten, dass sie reanimiert werden musste. Wieso sich ihr gesundheitlicher Zustand so plötzlich verschlechtert hat, ist nicht öffentlich bekannt. Die 24-Jährige aus Kutenholz (Landkreis Stade) wurde in eine Klinik in Bremervörde verbracht. Anschließend wurde sie in ein Klinikum in Stade überführt und ist zwei Wochen nach der Festnahme am 14. Mai verstorben. Die durch die polizeiliche Obduktion festgestellte Todesursache wurde aus Persönlicheitsrechten nicht veröffentlicht, angeblich sei die Frau “nicht in Folge der Behandlung durch Polizeibeamte” gestorben.

Quellen:

https://kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/polizei-stade-nimmt-frau-in-gewahrsam-wenig-spaeter-ist-sie-tot-92294735.html

https://kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/24-jaehrige-gestorben-stade-bremervoerde-polizei-ursache-fuer-den-ploetzlichen-tod-bekannt-92316528.html

4. Juni, Baden-Württemberg, Stuttgart: Name unbekannt

In dem Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt ist am 04. Juni ein 58-jähriger Mann nach einem Polizeieinsatz verstorben. Der Mann soll am Sonntagabend aufgefallen sein, da er eine Frau aus unklarem Motiv attackiert haben soll. Nachdem 2 Passant*innen der Frau halfen, soll der 58-Jährige geflüchtet sein. Die alamierten Polizist*innen sollen laut Polizeiangaben ebenfalls von dem Mann angegriffen worde. Kurz nachdem ihm Handschellen angelegt wurden, soll plötzlich seine Atmung ausgesetzt haben. Etwa eine Stunde später starb er aus bisher unklaren Gründen im Krankenhaus. Das Landeskriminalamt berichtet von einer unklaren Todesursache. Ein erstes Obduktionsergebnis soll keinen Hinweis auf eine Fremdeinwirkung gegeben haben. Warum die Atmung des Mannes ausgesetzt hat, ist nicht bekannt.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296500

https://tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/todesursache-unklar-58-jahriger-stirbt-nach-polizeieinsatz-in-stuttgart-9943731.html

5. Juni, Bayern, Ingolstadt: Name unbekannt

Am 5. Juni wurde ein namentlich unbekannter 35-jähriger Mann durch Schüsse der Polizei in Ingolstadt getötet. Die Polizei wurde gerufen, weil der Mann damit drohte, sich von einer Brücke zu stürzen. Er lief wohl gänzlich nackt auf Bahngleisen umher und befand sich offenbar in einer psychischen Ausnahmesituation. Die Polizei habe mehrere Stunden mit dem Mann verhandelt und dabei auch einen Dolmetscher hinzugezogen, da der Mann aus Tschechien stammte. Der Mann soll sich laut Polizeiangaben im Verlauf des Einsatzes in einem Gebüsch versteckt haben und dann mit einem “Schlagwerkzeug” (wie sich später herausstellte ein Stück Holz) aus dem Gebüsch gesprungen sein. Daraufhin habe die Polizei auf den Mann geschossen. Dieser starb wenig später im Krankenhaus an der Schussverletzung. “Neutral und unabhängig von anderen Behörden” werde dieser Fall von einer Einheit des LKA Bayern untersucht. Über den aktuellen Stand ist nichts bekannt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-06-05-name_unbekannt-11-433333/

https://sueddeutsche.de/bayern/ingolstadt-polizeieinsatz-toedliche-schuesse-1.5904404

https://br.de/nachrichten/bayern/toedliche-polizeischuesse-neue-details-zu-einsatz-in-ingolstadt,TgPFQuo

16. Juni, Sachsen, Dresden: Name unbekannt

Ein 33-jähriger Dresdener warf Möbel von einem Balkon in der 15. Etage. Anwohner*innen gaben zudem an, dass er zeitweise ein Messer in der Hand hatte. Auch eine Frau sei in der Wohnung gewesen, die nach dem Vorfall unter Schock stand. Nachdem die Polizei eintraf, stürzte der Mann wohl vom Balkon und verstarb daraufhin an den Folgen des Sturzes. Die Zusammenhänge wurden öffentlich nicht weiter geklärt. Eine Pressemitteilung der Polizei zu den Ereignissen konnten wir nicht finden.

Quellen:

https://www.zeit.de/news/2023-06/16/frau-bedroht-mann-stuerzt-von-hochhaus-in-den-tod

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dresden-radebeul/streit-geiselnahme-mann-balkon-sturz-tot-100.html

7. Juli, Brandenburg, Bad Muskau: Name unbekannt

Die Polizei wollte einen 39-Jährigen am 7. Juli 2023 in den frühen Morgenstunden auf einer Autobahn in der Nähe von Cottbus kontrollieren. Er beschleunigte und es kam zu einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Der mutmaßlich gestohlene Pkw des Mannes überschlug sich letztlich an einem Kreisverkehr bei Bad Muskau und der Mann verstarb noch vor Ort an den Folgen der Verletzungen. Die Polizei beschreibt seinen Unfall als “alleinbeteiligt”.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-07-07-unbekannt-14-68955/

https://www.diesachsen.de/unfall/unfall-drama-bei-wilder-verfolgungsjagd-fahrer-stirbt-nach-spektakulaerem-crash-2895412

11. Juli, Berlin: Danny Oswald

Danny Oswald verstarb am 11. Juli in Berlin Friedrichshain in Zusammenhang mit einem Polizeieinsatzes. Die Polizei wurde gerufen, da er laut Polizeiangaben in einem Laden und auf einer Baustelle “randaliert” haben soll. Er hatte vorher Drogen konsumiert und war wahrscheinlich in einer “psychischen Ausnahmesituation”. Der genaue Ablauf des Einsatzes wurde bisher nicht rekonstruiert. Gerade die Notwendigkeit der Fixierung steht infrage. In einem Baucontainer wurde er durch die Polizei auf dem Boden fixiert und gefesselt, wobei er wohl über Atemnot klagte und möglicherweise ohnmächtig wurde. Laut Aussage seiner Mutter hatte er eine schwere Vorverletzung am Rücken, die ihn körperlich stark beeinträchtigte. Die ursprüngliche Begründung der Polizei für die Fixierung am Boden war, dass er sich “gewalttätig” verhalten habe, wobei keine näheren Angaben zu dem genauen Verhalten gemacht wurden. Danny wurde dann in ein Friedrichshainer Krankenhaus eingeliefert, wo er, ungefähr 2 Stunden nachdem die Polizei gerufen wurde, verstarb. Die Ermittlungen gegen die beiden Polizisten wurden nach sieben Tagen eingestellt. Danny Oswalds Familie und Angehörige haben sich immer wieder medial geäußert und beklagen die mangelnde Aufklärung und Transparenz der Polizei. Sie wünschen sich komplette Aufklärung und haben Berichten zufolge Strafanzeige erstattet.

GoFundMe von Dannys Familie zur Aufklärung des Todesfalls und Begleichung der Kosten für Bestattung, Anwaltskosten usw.: https://www.gofundme.com/f/5nk99-danny

Quellen:

https://nd-aktuell.de/artikel/1177414.polizeigewalt-tod-nach-polizeieinsatz-in-berlin-warum-starb-danny-oswald.html

https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2023/pressemitteilung.1344920.php

13. Juli, Sachsen, Pirna: Name unbekannt

Eine 44-jährige Frau ist bei einem Autounfall in Folge einer Autflucht vor der Polizei verstorben. Sie befand sich gemeinsam mit sieben weiteren Geflüchteten am 13. Juli in einem Kleintransporter, welchen die Polizei kontrollieren wollte. Der Fahrer habe beschleunigt und sei anschließend von der Fahrbahn abgekommen. Die Frau, deren Name nicht bekannt ist und die aus der Türkei stammen soll, verstarb noch am Unfallort. Weitere Insassen sind teils schwer verletzt worden. Gegen den Fahrer und eine weitere Person wurde Strafanzeige erhoben.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

25. Juli, Berlin: Name unbekannt

Ein akut von einer Zwangsräumung bedrohter 62-Jähriger starb am 25. Juli nach dem Eintreffen einer Gerichtsvollzieherin und dem später hinzugerufenen Sondereinsatzkommando (SEK). Der Mann habe, bereits während die Zwangsräumung gegen 10 Uhr morgens begonnen wurde, damit gedroht, sich notfalls mit Gewalt zu wehren. Daraufhin sei das SEK hinzugerufen worden. Er habe gegenüber dem sich anschließend der Wohnung nähernden SEK Schüsse abgegeben, ohne dabei Polizist*innen zu verletzen. Nach einigen Stunden, in denen laut Polzei versucht wurde, zu verhandeln, wurde die Wohnung gestürmt, wobei der Mann tot vorgefunden worden sei. Ein sich selbst zugefügter Kopfschuss wird angenommen. Was genau von dem Eintreffen der Gerichtsvollzieherin und der Polizei an bis zu dem Zeitpunkt passiert ist, ist nicht bekannt.

Quellen:

https://morgenpost.de/berlin/article239036139/zwangsraeumung-berlin-spandau-sek-gewalt-drohung-suizid.html

17. August, NRW, Duisburg: Rainer D. Am 17. August wurde der 56-jährige Rainer D. in Duisburg Neuenkamp durch die Schüsse eines Polizisten getötet. Er sollte von Sanitäter*innen der Feuerwehr in eine psychatrische Klinik eingewiesen werden. Rainer D. widersetze sich dieser Maßnahme, woraufhin die Sanitäter*innen die Polizei hinzuriefen. Rainer D. soll diese dann mit einem Messer attackiert haben, heißt es im Polizeibericht. Laut Polizei habe diese zunächst mit dem “Distanzelektroimpulsgerät” auf Rainer D. geschossen. Als dies nicht den erhofften Effekt zeigte, habe die Polizei dann zwei Schüsse auf Rainer D. abgegeben. Eine Anwohnerin gab jedoch an, drei Schüsse gehört zu haben. Wie viel Zeit zwischen dem Taser-Einsatz und den Schüssen lag, sowie welche Handlungen in der Zwischenzeit von Rainer D. ausgingen, ist unbekannt. Das Obduktionsergebnis zeigt zweifelsfrei, dass die Schüsse ursächlich für den Tod Rainer D.s waren. Die beiden an dem Einsatz beteiligten Polizist*innen trugen Bodycams, von denen eine ausgeschaltet war. Der Inhalt der Aufnahmen der anderen Bodycam ist nicht bekannt. Konkretere Informationen zum Einsatzhergang, wie etwa die Entfernung der Polizist*innen zum Getöteten bei Abgabe der Schüsse, sind nicht bekannt. “Aus Neutralitätsgründen” habe die Polizei Düsseldorf den Fall untersucht. Ob diese Untersuchungen noch andauern oder bereits eingestellt wurden, ist nicht bekannt.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296503

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-polizei-erschiesst-56-jaehrigen-obduktionsergebnisse_aid-96092063

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/toedlicher-einsatz-in-duisburg-durfte-die-polizei-schiessen_aid-95917069

19. August, NRW, Hagen: Name unbekannt

Am 19. August ist ein 47-jähriger Mann in Polizeigewahrsam verstorben. Er wurde am Freitagabend gegen 10 Uhr in der Hagener Innenstadt von Polizist*innen kontrolliert und daraufhin festgenommen, da gegen ihn ein Haftbefehl wegen Drogendelikten vorgelegen habe, so die Polizei Hagen. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen und sei laut Polizeiangaben gegen 2:30 Uhr Nachts leblos aufgefunden worden. Aus “Neutralitätsgründen” ermittelte die Wuppertaler Polizei, welche “keine Hinweise auf ein Fremdverschulden” erkennen könne, wie sie noch am selben Tag feststellte.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296503

https://rp-online.de/nrw/panorama/hagen-polizei-findet-47-jaehrigen-tot-in-zelle-vor_aid-95985737

https://www.t-online.de/region/dortmund/id_100227898/tot-in-polizeizelle-in-hagen-47-jaehriger-festgenommener-stirbt-in-gewahrsam.html

https://www.rnd.de/panorama/hagen-mann-stirbt-in-polizeigewahrsam-nach-festnahme-BBIZNFYO4VMSFK7CFKV6IG5KLI.html

September, NRW, Rhein-Erft-Kreis: Name unbekannt

Eine namentliche unbekannte Person ist im September 2023 im Rhein-Erft-Kreis im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz verstorben. Es sind keine Informationen zu dem Einsatz oder zu einem Ermittlungsverfahren bekannt.

Es gibt keine unabhängigen Informationen zu diesem Fall, außer die Aussagen der Behörden selbst.

Quelle:

FragdenStaat-Anfrage

28. September, Niedersachsen, Oldenburg: Name unbekannt

Am Donnerstag, den 28. November, gegen 3 Uhr morgens starb ein 16-Jähriger als Beifahrer eines Autos, dessen Fahrer sich mutmaßlich einer Kontrolle entziehen wollte. Nach einer etwa 20-minütigen Verfolgungsjagd, bei dem die Polizei auch in die linke Seite des Autos rammte, fuhr der 22-jährige Fahrer laut Polizei gegen einen Baum und flüchtete zu Fuß weiter. Der Beifahrer sei bei dem Unfall tödlich verletzt worden und verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus. Die Polizei äußerte den Verdacht, dass der 16-Jährige Teenager unter Drogeneinfluss ein gestohlenes Auto gestohlen gefahren haben soll. Worauf dieser Verdacht fußt, wurde nicht weiter erläutert.

Quellen:

https://rtl.de/cms/autofahrer-22-flieht-vor-polizei-in-oldenburg-eine-entscheidung-die-sein-beifahrer-mit-dem-leben-bezahlt-5060999.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Toedlicher-Unfall-bei-Verfolgungsjagd-16-Jaehriger-stirbt,hude234.html

https://www.t-online.de/region/bremen/id_100250896/hude-spektakulaere-verfolgungsjagd-endet-toedlich-fuer-beifahrer-16-.html

Oktober, NRW, Kreis Borken: Name unbekannt

Eine namentliche unbekannte Person ist im Oktober 2023 im Kreis Borken im Zusammenhang mit einem Polizeieinsatz verstorben. Es sind keine Informationen zu dem Einsatz oder zu einem Ermittlungsverfahren bekannt.

Es gibt keine unabhängigen Informationen zu diesem Fall, außer die Aussagen der Behörden selbst.

Quellen:

FragdenStaat-Anfrage

11. Oktober, NRW, Delbrück: Name unbekannt

Ein 30-Jähriger wurde am frühen Nachmittag des 11. Oktobers in Delbrück als vermisst und selbstmordgefährdet gemeldet und in einem größeren Einsatz gesucht. Obwohl damit klar war, dass es der Person psychisch schlecht ging, begab sich die Polizei ohne psychologische Unterstützung zu seinem ermittelten Aufenthaltsort. Der 30-Jährige starb durch einen Kopfschuss, der beim Zusammentreffen von einem Polizisten abgegeben wurde. Der Mann soll ein Küchenmesser in der Hand gehalten haben. Die Bodycams waren nicht eingeschaltet und Details zum Ablauf bleiben unklar. Die Beamten machten die Aussage, dass der Mann mit dem Messer auf sie zugelaufen sei.

Quellen:

https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-2023-6

https://fragdenstaat.de/a/296503

https://polizei.nrw/presse/gemeinsame-pressemitteilung-der-staatsanwaltschaft-paderborn-und-der-polizei-bielefeld-messerangreifer-toedlich-getroffen-0

https://focus.de/panorama/welt/delbrueck-mann-laeuft-mit-messer-auf-polizei-zu-mit-toedlichen-folgen_id_223378937.html

12. Oktober, Brandenburg, Cottbus: Name unbekannt

Am 12. Oktober verstarb ein 16-jähriger in einem Cottbusser Krankenhaus. Laut Polizeiangaben waren er und eine weitere Person zwei Tage zuvor mit einem gestohlenen Wagen durch Cottbus gefahren. Kurz nachdem die Polizei versucht habe, den Wagen zu stoppen, sei dieser am Stadtrand verunfallt. Der zweite Jugendliche konnte das Krankenhaus nach kurzer Zeit wieder verlassen.

Quellen:

https://www.rbb24.de/studiocottbus/panorama/2023/10/16-jaehriger-jugendlicher-unfall-tot-cottbus.html

13. Oktober, Bayern, München: Name unbekannt

Bei Ampfing in der Nähe von München sind am 13. Oktober bei einem Autounfall auf der Flucht vor der Polizei sieben Menschen ums Leben gekommen. An dem frühen Freitagmorgen wollten nach Angaben der Polizei Bundespolizist*innen einen Kleintransporter kontrollieren. Dieser soll zunächst stark beschleunigt haben, mutmaßlich um sich der Kontrolle zu entziehen. Der Fahrer des Wagens soll anschließend in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass mehrere Personen aus dem Transporter geschleudert wurden. Neben den sieben Verstorbenen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, wurden 16 weitere teils schwer verletzt. Der Kleintransporter, in dem sich neben dem Fahrer insgesamt 23 Geflüchtete befanden, fuhr auf der A94 in Südostbayern, als sich der Unfall ereignete. Die Namen der Verstorbenen sind nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie lange die Polizei das Fahrzeug verfolgte. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

13. Oktober, Bayern, München: Name unbekannt

Bei Ampfing in der Nähe von München sind am 13. Oktober bei einem Autounfall auf der Flucht vor der Polizei sieben Menschen ums Leben gekommen. An dem frühen Freitagmorgen wollten nach Angaben der Polizei Bundespolizist*innen einen Kleintransporter kontrollieren. Dieser soll zunächst stark beschleunigt haben, mutmaßlich um sich der Kontrolle zu entziehen. Der Fahrer des Wagens soll anschließend in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass mehrere Personen aus dem Transporter geschleudert wurden. Neben den sieben Verstorbenen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, wurden 16 weitere teils schwer verletzt. Der Kleintransporter, in dem sich neben dem Fahrer insgesamt 23 Geflüchtete befanden, fuhr auf der A94 in Südostbayern, als sich der Unfall ereignete. Die Namen der Verstorbenen sind nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie lange die Polizei das Fahrzeug verfolgte. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

13. Oktober, Bayern, München: Name unbekannt

Bei Ampfing in der Nähe von München sind am 13. Oktober bei einem Autounfall auf der Flucht vor der Polizei sieben Menschen ums Leben gekommen. An dem frühen Freitagmorgen wollten nach Angaben der Polizei Bundespolizist*innen einen Kleintransporter kontrollieren. Dieser soll zunächst stark beschleunigt haben, mutmaßlich um sich der Kontrolle zu entziehen. Der Fahrer des Wagens soll anschließend in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass mehrere Personen aus dem Transporter geschleudert wurden. Neben den sieben Verstorbenen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, wurden 16 weitere teils schwer verletzt. Der Kleintransporter, in dem sich neben dem Fahrer insgesamt 23 Geflüchtete befanden, fuhr auf der A94 in Südostbayern, als sich der Unfall ereignete. Die Namen der Verstorbenen sind nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie lange die Polizei das Fahrzeug verfolgte. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

13. Oktober, Bayern, München: Name unbekannt

Bei Ampfing in der Nähe von München sind am 13. Oktober bei einem Autounfall auf der Flucht vor der Polizei sieben Menschen ums Leben gekommen. An dem frühen Freitagmorgen wollten nach Angaben der Polizei Bundespolizist*innen einen Kleintransporter kontrollieren. Dieser soll zunächst stark beschleunigt haben, mutmaßlich um sich der Kontrolle zu entziehen. Der Fahrer des Wagens soll anschließend in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass mehrere Personen aus dem Transporter geschleudert wurden. Neben den sieben Verstorbenen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, wurden 16 weitere teils schwer verletzt. Der Kleintransporter, in dem sich neben dem Fahrer insgesamt 23 Geflüchtete befanden, fuhr auf der A94 in Südostbayern, als sich der Unfall ereignete. Die Namen der Verstorbenen sind nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie lange die Polizei das Fahrzeug verfolgte. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

13. Oktober, Bayern, München: Name unbekannt

Bei Ampfing in der Nähe von München sind am 13. Oktober bei einem Autounfall auf der Flucht vor der Polizei sieben Menschen ums Leben gekommen. An dem frühen Freitagmorgen wollten nach Angaben der Polizei Bundespolizist*innen einen Kleintransporter kontrollieren. Dieser soll zunächst stark beschleunigt haben, mutmaßlich um sich der Kontrolle zu entziehen. Der Fahrer des Wagens soll anschließend in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass mehrere Personen aus dem Transporter geschleudert wurden. Neben den sieben Verstorbenen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, wurden 16 weitere teils schwer verletzt. Der Kleintransporter, in dem sich neben dem Fahrer insgesamt 23 Geflüchtete befanden, fuhr auf der A94 in Südostbayern, als sich der Unfall ereignete. Die Namen der Verstorbenen sind nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie lange die Polizei das Fahrzeug verfolgte. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

13. Oktober, Bayern, München: Name unbekannt

Bei Ampfing in der Nähe von München sind am 13. Oktober bei einem Autounfall auf der Flucht vor der Polizei sieben Menschen ums Leben gekommen. An dem frühen Freitagmorgen wollten nach Angaben der Polizei Bundespolizist*innen einen Kleintransporter kontrollieren. Dieser soll zunächst stark beschleunigt haben, mutmaßlich um sich der Kontrolle zu entziehen. Der Fahrer des Wagens soll anschließend in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass mehrere Personen aus dem Transporter geschleudert wurden. Neben den sieben Verstorbenen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, wurden 16 weitere teils schwer verletzt. Der Kleintransporter, in dem sich neben dem Fahrer insgesamt 23 Geflüchtete befanden, fuhr auf der A94 in Südostbayern, als sich der Unfall ereignete. Die Namen der Verstorbenen sind nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie lange die Polizei das Fahrzeug verfolgte. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

13. Oktober, Bayern, München: Name unbekannt

Bei Ampfing in der Nähe von München sind am 13. Oktober bei einem Autounfall auf der Flucht vor der Polizei sieben Menschen ums Leben gekommen. An dem frühen Freitagmorgen wollten nach Angaben der Polizei Bundespolizist*innen einen Kleintransporter kontrollieren. Dieser soll zunächst stark beschleunigt haben, mutmaßlich um sich der Kontrolle zu entziehen. Der Fahrer des Wagens soll anschließend in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben, sodass mehrere Personen aus dem Transporter geschleudert wurden. Neben den sieben Verstorbenen, darunter auch ein 6-jähriges Kind, wurden 16 weitere teils schwer verletzt. Der Kleintransporter, in dem sich neben dem Fahrer insgesamt 23 Geflüchtete befanden, fuhr auf der A94 in Südostbayern, als sich der Unfall ereignete. Die Namen der Verstorbenen sind nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, wie lange die Polizei das Fahrzeug verfolgte. Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt.

Quellen:

https://doku.deathincustody.info/cases/2023-10-13-unbekannt-12-404651889928099_4/

https://sueddeutsche.de/bayern/oberbayern-waldkraiburg-unfall-a94-ampfing-tote-1.6286965

16. Oktober, Sachsen, Hainichen: Name unbekannt

Am Morgen des 16. Oktober, verstarb im sächsischen Hainichen ein 33-jähriger Mann im Zusammenhang mit einem Abschiebeversuchs durch die Polizei. Der Mann aus Nigeria, welcher Anfang 2023 nach Deutschland gekommen sein soll und nachfolgend einen förmlichen Asylantrag gestellt hatte, über welchen jedoch am 1. August negativ entschieden worden war, sollte nach dem Dublin-Verfahren in die Niederlande überführt werden. Er stürzte laut Landesdirektion Sachsen beim Packen seiner Habseligkeiten unvermittelt vom Balkon des fünften Stocks der Gemeinschaftsunterkunft. Der Mann starb noch vor Ort.

Quellen:

https://mdr.de/nachrichten/sachsen/chemnitz/floeha-hainichen/suizid-migration-asylbewerber-nigeria-100.html

https://taz.de/Abschiebung-in-Sachsen/!5963741/

https://f-richter.net/wp-content/uploads/2023/10/Asylbewerber-springt-in-Hainichen-in-den-Tod-Freie-Presse-Mittweida.pdf

https://f-richter.net/wp-content/uploads/2023/10/Hainichen-Abgelehnter-Fluechtling-springt-vor-Abschiebung-vom-Balkon-tot-Saechsische.de_.pdf

https://www.t-online.de/region/dresden/id_100260346/sachsen-asylbewerber-soll-deutschland-verlassen-nimmt-sich-das-leben.html

30. Oktober, Baden-Württemberg, Rastatt: Name unbekannt

Am Montag, den 30. Oktober, ist ein 43-jähriger Mann, der sich in Polieigewahrsam befand, beim Sturz aus dem Fenster einer Arztpraxis in Rastatt gestorben. Der Mann wurde zuvor in Baden-Baden festgenommen und sollte in der Praxis auf seine Haftfähigkeit untersucht werden. Als der Mann in der Praxis auf die Toilette ging, soll dieser das Fenster in der Klokabine geöffnet haben. Trotz Anwesenheit eines Polizisten in der Toilette, stürzte der Mann aus dem Fenster des zweiten Stocks und verstarb später im Krankenhaus.

Quellen:

https://bnn.de/mittelbaden/rastatt/43-jaehriger-wird-von-polizei-in-baden-baden-festgenommen-und-stirbt-nach-sturz-aus-fenster-lka-ermittelt

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/rastatt-mann-stirbt-nach-sturz-aus-fenster-100.html

5. November, NRW, Köln: Name unbekannt

In Köln ist am 05. November ein namentlich unbekannter Mann im Anschluss an einen Beschuss mit einem Taser durch die Polizei gestorben. Der Mann soll sich alleine in einem Bordellzimmer im Eigelsteinviertel eingeschlossen und auf Gegenstände Gewalt eingewirkt haben, woraufhin das Sicherheitspersonal des Bordells die Polizei rief. Die Polizist*innen brachen die Tür des Zimmers auf und seien im Anschluss von dem Mann angegriffen worden. Sie schossen mit dem Taser. Nachdem der Mann in den Streifenwagen gebracht wurde, soll er dort laut Polizei weiter auf Gegenstände Gewalt eingewirkt haben, sodass ein hinzugezogener Notarzt ihm ein Medikament zur Beruhigung verabreichte. Im weiteren Verlauf sei der Mann kollabiert, er starb später im Krankenhaus. Es wurde eine Obduktion veranlasst, um die Todesursache zu klären und die Bonner Polizei hat die Ermittlungen “aus Neutralitätsgründen” übernommen.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296503

https://spiegel.de/panorama/justiz/koeln-tod-nach-polizeieinsatz-leiche-soll-obduziert-werden-a-10e34575-dafc-449f-a56c-731539922b32

https://www1.wdr.de/nachrichten/taser-toter-polizeieinsatz-koeln-100.html

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/randalierer-stirbt-nach-polizeieinsatz-darum-rastete-der-mann-in-einem-k%C3%B6lner-bordell-aus-todesursache-unklar/ar-AA1jt7t0

12. November, Brandenburg, Vieritz: Wolfgang W.

Zwischen dem 10. und 12. November ist der 44-jährige Wolfgang W. in Vieritz, Brandenburg, bei einem Polizeieinsatz gestorben. Das Jugendamt war in Begleitung der Polizei im Einsatz um einen möglichen Fall von Kindeswohlgefährdung zu prüfen. Zunächst sei am Freitagabend der Bruder des Verstorbenen und dem Reichsbürger Milieu zuzuordnendem Eugen W. mit einer Waffe aus dem Haus gekommen. In der Nacht von Freitag auf Samstag folgten eine Frau und ein Kind. Dabei soll Wolfgang W. Schüsse in Richtung der Polizei abgegeben haben. Am Samstagnachmittag sei das SEK dann in das Haus vorgedrungen und habe sich nach kurzer Zeit wieder zurückgezogen, als angeblich Wolfgang W. zu schießen begann und es zu einem Schusswechsel kam. In der Nacht zum Sonntag sei die Polizei nochmals in das Haus eingedrungen und soll dabei nur noch den bereits toten Wolfgang W. aufgefunden haben. Wie der genaue Ablauf des Einsatzes war und ob Wolfgang W. durch die Polizei getötet wurde oder Suizid beging, ist nicht bekannt.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296619

https://polizei.brandenburg.de/pressemeldung/pressemeldung-zum-polizeieinsatz-im-milo/4375862

https://maz-online.de/lokales/havelland/milower-land/sek-einsatz-in-vieritz-wolfgang-w-und-eugen-w-was-wir-zum-fall-wissen-5CY7F3RQPBFBJLDIT4BGVLTMVE.html

26. November, Niedersachsen, Delmenhorst: Name unbekannt

Ein namentlich unbekannter 25-jähriger Mann ist am 26. November im niedersächsischen Delmenhorst im Krankenhaus verstorben, nachdem ihm am 20. November von einem Polizisten in den Oberkörper geschossen und er schwer verletzt wurde. Laut Berichten hat der Mann nach einem Streit in einem Mehrfamilienhaus in Delmenhorst mit einer Axt auf ein Auto geschlagen, woraufhin ein Hausbewohner die Polizei kontaktierte. Nach Eintreffen dieser soll der Mann den Angaben der Polizei zufolge die Polizist*innen mit der Axt attackiert haben. Einer der Polizist*innen schoss auf ihn. “Aus Neutralitätsgründen” wurde die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta mit den Untersuchungen zum Einsatz betraut. Gegen den Polizisten werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt, so die Staatsanwaltschaft Oldenburg.

Quellen:

https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-2023-7

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/70090/5653776

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Angriff-mit-Axt-Polizei-schiesst-auf-Mann-in-Delmenhorst,delmenhorst1342.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Polizei-Schuss-nach-Angriff-mit-Axt-Mann-erliegt-Verletzungen,delmenhorst1366.html

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Nach-Schuss-auf-Axt-Angreifer-Ermittlungen-gegen-Polizisten,delmenhorst1370.html

2. Dezember, Berlin: Name unbekannt

Am Samstag, den 02. Dezember, ist ein 30-jähriger Mann in Berlin-Charlottenburg nach einem Polizeieinsatz gestorben. Zu dem Einsatz kam es, weil der Mann im Innenhof eines Mehrfamilienhauses geschrien und gegen Fahrräder getreten haben soll. Als die Polizei anrückte und den Mann festnehmen wollte, habe sich dieser laut der Polizei gewehrt und sich auf den Boden gelegt. Beim Festnahmeversuch durch mehrere Polizist*innen kollabierte der Mann und verlor das Bewusstsein. Reanimationsversuche blieben erfolglos, im Krankenhaus wurde der Tod des Mannes festgesteltl. Weitere Informationen über den Ablauf des Einsatzes sind nicht bekannt.

Quellen:

https://www.volksstimme.de/panorama/polizei-mann-nach-herzinfarkt-bei-festnahme-gestorben-3741371

https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2023/12/charlottenburg-polizei-herzinfarkt-randalierer.html

https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2023/pressemitteilung.1391904.php

2. Dezember, Hessen, Bad Schwalbach: Name unbekannt

Am Samstag, den 02. Dezember, starb ein 37-jähriger Mann im hessischen Bad Schwalbach durch Schüsse der Polizei. Die Polizei sei am Freitagabend wegen häuslicher Gewalt gerufen worden. Nach dem Eintreffen der Polizei hat diese von ihren Schusswaffen Gebrauch gemacht und den Mann so schwer verletzt, dass er am darauffolgenden Tag im Krankenhaus verstarb. Zum konkreten Ablauf des Einsatzes sowie zur genauen Anzahl der abgegebenen Schüsse will sich das zuständige Landeskriminalamt in Wiesbaden bis jetzt nicht äußern.

Quellen:

https://aussiedlerbote.de/de/hessischer-polizeieinsatz-fuhrt-zum-tod-eines-37-jahrigen-mannes/

https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/wiesbaden/386220-bad-schwalbach-polizei-schiesst-auf-37-jaehrigen-mann-stirbt.html

7. Dezember, NRW, Köln: Name unbekannt

Am Donnerstagabend, den 07. Dezember, ist ein namentlich unbekannter 36-jähriger Mann während eines Polizeieinsatzes in Köln-Ehrenfeld gestorben. Der Mann soll laut Polizeiangaben versucht haben, zwei Frauen ihr Auto zu entwenden. Nach dem gescheiterten Versuch sei er zu Fuß geflohen und habe bei einem Taxifahrer erneut versucht, das Auto zu entwenden. Noch während der Mann in dem Taxi saß, wurde er von der Polizei gestellt. Der weitere Einsatzablauf ist nicht konkreter bekannt. Bekannt ist nur, dass ein Polizist dem Mann auf der Straße einmal in den Oberkörper schoss. Laut Polizei soll der 36-Jährige zu Boden gegangen sein und sich am Boden liegend selbst mit einem Messer verletzt haben. Er verstarb später im Krankenhaus. Das vorübergehende Obduktionsergebnis, welches fünf Tage später erschien, stellte fest, dass sowohl der Schuss als auch die Verletzungen durch das Messer zum Tod des Mannes geführt hätten. Von der Polizei Köln heißt es, dass man nicht von Fehlern der Polizist*innen ausgeht. Über das Ergebnis des endgültigen Obduktionsberichts ist nichts bekannt. „Aus Neutralitätsgründen“ soll die Polizeibehörde in Bonn ermittelt haben. Die Ermittlungsergebnisse, oder ob die Ermittlungen noch andauern, ist ebenfalls nicht bekannt.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296503

https://www.express.de/koeln/koeln-ehrenfeld-mann-stirbt-nach-schuss-der-polizei-698391

https://www.express.de/koeln/wann-darf-die-polizei-schiessen-todesfall-in-koeln-698641

https://www.24rhein.de/koeln/ueberfall-polizei-bewaffneter-mann-messer-toedlicher-einsatz-schuesse-ehrenfeld-koeln-versuchter-zr-92717851.html

23. Dezember, Baden-Württemberg, Mannheim: Ertekin Özkan

Am Mittag des 23. Dezembers ist der 49-jährige Ertekin Özkan durch Polizeischüsse in Mannheim gestorben. Der Vater von drei Kindern hatte die Polizei selbst kontaktiert und behauptet, er habe eine Straftat begangen. Daraufhin habe die Polizei den Mann auf der Straße vor seiner Wohnung mit einem Messer in der Hand angetroffen. Er bedrohte laut Angaben der Polizei und Staatsanwaltschaft mehrfach die anwesenden Polizist*innen. Der Mann litt laut Zeug*innen bekanntermaßen unter einer psychischen Erkrankung, was auch der Polizei bekannt gewesen sei. Angehörige sollen die Polizei während des Einsatzes gebeten haben, Özkan beruhigen zu dürfen. Auf Videoaufnahmen von Passant*innen ist zu sehen, wie sich Polizist*innen wenige Meter vom Mann entfernt befinden. Als der Mann aus einer statischen Situation zwei Schritte auf diese zugeht, werden von Seiten der Polizei vier Schüsse auf ihn abgegeben. Dem Sterbenden sollen im Anschluss Handschellen angelegt worden sein. Ertekin Özkan verstarb im Krankenhaus. Durch die Videoaufnahmen der Passant*innen und deren Verbreitung in den Sozialen Medien kam dem Fall einige Aufmerksamkeit zu. Einige Tage nach dem Vorfall gab es zudem eine Mahnwache am Tatort durch die „Initiative 2. Mai“ bei der mehrere hundert Menschen zusammen kamen. Laut Berichten ist vielen Zeug*innen der Situation nicht ersichtlich, warum diese nicht anders und ohne tödliche Gewalt gelöst werden konnte.

Quellen:

https://fragdenstaat.de/a/296500

https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-2023-8

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/polizeieinsatz-in-mannheim-schoenau-100.html

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/mannheim/polizeieinsatz-in-mannheim-schoenau-100.html

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